Suchgenehmigung für Niedersachsen

Das Sondeln ist grundsätzlich erlaubt. Wenn man in Niedersachsen nach antiken Schätzen suchen und eine Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt anstreben möchte, sollte man folgendermaßen vorgehen:

Schritt 1: Beschaffung einer guten Sondelausrüstung

Zunächst beschafft man sich eine gute Ausrüstung. Diese sollte aus einem guten Metalldetektor bestehen, einem Pinpointer und einem guten Grabewerkzeug. Wir empfehlen z.B. das Teknetics EuroTek PRO (LTE) Ausrüstungspaket. Es enthält einen guten und sehr einfach bedienbaren Metalldetektor, ein Pinpointer und Buch.

Der Metalldetektor ist speziell für die europäischen Suchbedingungen optimiert. Die Tiefenanzeige ist in Zentimeter und nicht in amerikanischen Inch. Der Diskriminator ist bereits so offen voreingestellt, das er alle Metalle erkennt (kein versehentliches Ausblenden von kleinen Münzen). Der EuroTek PRO (LTE) hat außerdem einen Warnton, der vor großen oberflächlich liegenden größeren Objekten wie z.B. Granaten warnt. Ein weiterer großer Vorteil des EuroTek PRO (LTE) ist, dass er corskompatibel ist. Dies bedeutet, dass er mit CORS Hochleistungsspulen erweitert werden kann.

Die Webseite www.detektorcheck.de enthält eine Aufstellung weiterer sehr guter Markenmetalldetektoren.

Schritt 2: Mit dem Metalldetektor vertraut machen

Es ist empfehlenswert, dass Sie sich zunächst mit Ihrem neu erworbenen Metalldetektor vertraut machen. Suchen Sie sich abseits Ihrer Ortschaft eine ruhige Stelle und legen Sie sich dort ein Testfeld an. Der eigene Garten ist hierfür oft ungeeignet, da Mähroboter-Schleifen des Nachbaren oder zum Haus führende Stromleitungen den Metalldetektor stören und für reichlich Fehlsignale sorgen.

Graben Sie im Testfeld einfach einmal verschiedene Objekte (z.B. Eisennagel, Alufolie, Münzen) ein und schauen Sie wie der Metalldetektor darauf reagiert.

Schritt 3: Grundwissen aneignen

Bevor Sie mit der Archäologie in Kontakt treten, sollten Sie sich etwas Grundwissen aneignen. Die verschiedenen geschichtlichen Epochen wie Bronzezeit, Eisenzeit, Mittelalter etc. werden im Metallsonde Buch (siehe Ausrüstungspaket oben) bereits ausführlich und sehr verständlich behandelt. Einen Überblick über die örtliche Geschichte erhält man im Heimatmuseum. Überhaupt sind Museen sehr gut geeignet um das Wissen bezüglich einer späteren Fundidentifizierung zu erweitern. Es fällt deutlich leichter einen Ackerfund einzuordnen, wenn man ähnliches schon einmal in einem Museum gesehen hat.

Schritt 4: Mit dem Denkmalamt Kontakt aufnehmen

Es hat sich bewährt im Vorfeld Kontakt mit der Denkmalbehörde aufzunehmen und später den Antrag gezielt an die Gesprächsperson zu adressieren. Dies verkürzt in aller Regel die Bearbeitungszeit. Zudem kann man erfragen, welche Gebiete prinzipell beantragt und genehmigt werden können. Es steht die Frage um Raum ob ein ganzer Landkreis beantragt werden kann, einzelne Gemeinden oder nur einzelne Gemarkungen.

Ein erster Kontakt kann in Niedersachsen durch eine kurze Mail an sonden@nld.niedersachsen.de hergestellt werden.

Schritt 5: Suchgebiet recherchieren

Basierend auf den Informationen, die man im Gespräche mit dem zuständigen Archäologen erhalten hat, sucht man sich ein gutes Suchgebiet aus. Das Gebiet sollte so gewählt werden, dass auch gute Funde zu erwarten sind. Mögliche Ansätze für eine Recherche ist Heimatliteratur, die man in der örtlichen Bücherei einsehen kann. Auch der Besuch des Heimatmuseums bringt oftmals erste Ansätze.

Schritt 6: Antrag stellen

Nachfolgend ein Beispiel für eine Nachforschungsgenehmigung mit Metalldetektor.

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Amt für Denkmalpflege XXX 12.12.2022
Außenstelle XY
z.Hd. Frau/ Herr…
Strasse
PLZ / Ort

Max Mustermann
Musterstrasse 1
11111 – Bad Musterhausen

Sehr geehrte(r) Herr/Frau xxx,
bezugnehmend auf unser Telefongespräch vom xx.xx.2022 beantrage ich hiermit die Erlaubnis für den Einsatz einer Metallsonde verbunden mit einer Grabungsgenehmigung gemäß Denkmalschutzgesetz für den Kreis/ Stadt/ etc….

Mit freundlichen Grüßen,

Max Mustermann
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Schritt 7: Am Ball bleiben

Nachdem Sie Ihren Antrag abgesendet haben, kann einige Zeit vergehen bis Sie Antwort erhalten. Bleiben Sie unbedingt am Ball! Fragen Sie nach 2-3 Wochen einmal nach, wenn Sie noch nichts gehört haben. Für die Archäologen ist dies ein Zeichen, dass sie wirklich interessiert sind. Bringen Sie Ihr Anliegen daher in regelmäßigen Abständen in Erinnerung.

Schritt 8: Lehrgänge besuchen

Niedersachsen bietet den Antragstellern kostenlose Sondengänger-Lehrgänge an. Hier lernt man Fundstellen richtig zu bewerten und Funde korrekt zu melden. Darüber hinaus bekommt man Informationen zu brisanten Weltkriegsfunden und den richtigen Umgang mit diesen. Auch das Thema Fundrestaurierung kommt nicht zu kurz.

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